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Mein persönlicher Friedensvertrag

  • Autorenbild: Alexander Lanz
    Alexander Lanz
  • 15. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

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Astronomische Summen werden derzeit unbeirrt für Aufrüstung bereitgestellt, Feindbilder mit Nachdruck zementiert. Sogenannte «Andersartigkeit» wird einmal mehr bewertet und entrechtet, Krieg wieder als durchaus denkbare Option verkauft. Als ob die Mächtigen der Welt nochmals mit allen Mitteln das Hollywood'sche Gut-Böse-Prinzip bekräftigen wollten.


Wenn ich auf das aktuelle globale Szenario schaue, ist die Versuchung gross, entweder in Widerstand, Wut und Verurteilung zu gehen und dabei selber vom bekämpften Schwarz-Weiss-Denken eingeholt zu werden. Oder in Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht zu verfallen und mich so zu lähmen und entmachten. Beides nicht wirklich eine aussichtsreiche Haltung.


Ich habe es auf der äusseren Ebene nicht in der Hand, die aktuelle Situation wirksam zu beeinflussen. Wenn ich meine Emotionen daran auflade, verpuffe ich bloss meine wertvolle Energie. Das habe ich in der Corona-Zeit deutlich gelernt.


Hingegen kann ich mich nach innen wenden und mich darauf fokussieren, in meinem persönlichen Leben nach bestem Wissen, achtsam und von Herzen für Liebe und Frieden zu sorgen.


Das bedeutet, in meinem Umfeld und vor allem in der Beziehung zu mir selbst eine Alternative zu den verhärteten Systemen da draussen zu erschaffen. Das schenkt Energie, statt sie mir zu rauben. Das ermächtigt, nährt und beglückt mich selber und strahlt in die Welt hinaus.


Also habe ich mich entschlossen, einen Friedensvertrag mit mir selbst abzuschliessen. Hier der Entwurf dazu. Ich freue mich, wenn er dich dazu inspiriert, deinen eigenen Friedensvertrag mit dir zu formulieren und umzusetzen.



*


Mein Friedensvertrag


Ich wähle Liebe und Frieden als höchste Werte in meinem Leben. Ich verpflichte mich dazu, mein Bestes zu geben, um tagtäglich in mir selbst und in meinen Beziehungen Liebe und Frieden zu erschaffen.


Friede mit mir


Was den inneren Frieden mit mir selbst bedroht, sind Perfektionismus, Selbstverurteilung, eine Opferhaltung und das Unterdrücken von Angst, Wut und anderen Emotionen.


Wann immer ich realisiere, dass ich mich selbst abwerte, antreibe, vergleiche, auf einen Sockel setze oder dass ich in einer Opferhaltung oder einem Groll feststecke, atme ich tief durch und anerkenne mir, dass ich es merke.


Dann wähle ich, mich stattdessen mit meinem Herzen zu verbinden und mit Verständnis auf mich selbst zu schauen. Ich nehme meine Gefühle wie Wut, Scham, Schmerz, Angst oder Trauer im Körper achtsam wahr und entscheide mich, wohlwollend mit ihnen präsent zu sein, bis ich Beruhigung und Entspannung in mir fühle. So kann wieder Friede einkehren.


Friede mit anderen


Was den Frieden mit anderen bedroht – und damit natürlich genauso meinen eigenen, sind Bewertung, Recht-haben-Wollen, unbewusste Erwartungen, Vorwurf, Schuldzuweisung, Überheblichkeit, Aggressivität.


Wann immer ich realisiere, dass ich mich aus einer dieser Haltungen heraus auf mein Gegenüber beziehe, halte ich inne und erinnere mich, dass sie dem Frieden nicht dienlich sind. Ich nehme meine Aufmerksamkeit von der anderen Person weg, nach innen zu mir, und achte auf die Emotionen in meinem Körper. Ich entscheide mich, wohlwollend mit ihnen präsent zu sein, bis ich Beruhigung und Entspannung in mir fühle.


Was für Erwartungen und Bewertungen haben mich soeben gesteuert und was für Bedürfnisse liegen unter meiner Frustration? Was würde jetzt die Liebe sagen oder tun? Ich lasse mich von diesen Fragen in mein Herz führen und von da in einen frischen Kontakt mit meinem Gegenüber, einen möglichst friedlichen. 😊


*


Es ist das erste Mal, dass ich mich in einem Monatsimpuls auf das Weltgeschehen beziehe. Ich bin zur Überzeugung gelangt, dass ich nicht mehr isoliert vom grossen Ganzen auf mein persönliches Leben und meine Beziehungen schauen kann. Wir sind verbunden und jeder Einzelne trägt, auch ohne politischen Aktivismus, dazu bei, wie und wohin sich unser Zusammenleben auf diesem Planeten bewegt. 

 
 
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